Ein wichtiges Stück Anerkennung

Grundrente kommt Frauen des Ostens zugute

Im aktuellen und den kommenden Jahren wechselt eine Generation vom Erwerbsleben in die Altersrente, welche eine Hälfte ihres Berufslebens in der DDR, die andere im wiedervereinigten Deutschland verbracht hat. Menschen dieser Generation mussten sich nur allzu häufig in der Mitte ihres Berufslebens beruflich völlig neu orientieren – sei es, weil der erworbene Abschluss auf einmal nicht mehr anerkannt wurde oder weil der Betrieb, in welchem man spezialisiert gearbeitet hatte „abgewickelt“ wurde.

Umschulungen, Weiterbildungen, der Gang in die Selbstständigkeit – die nunmehr „ostdeutsch“ Genannten waren mehrheitlich dabei ihr Leben umzugestalten und taten dies mit einer Flexibilität, die als Gemeinschaftsleistung bisher viel zu wenig gewürdigt wurde. Dass bei einem solchen „Karriereumweg“ selbstverständlich auch Zeiten auftreten, in denen anteilig weniger in die Sozialkassen eingezahlt werden kann, ist nachvollziehbar. Die Konsequenz sind entsprechend niedrigere Renten.

Die seit etlichen Jahren von der SPD eingeforderte und seit Anfang 2021 in Kraft getretene Grundrente kommt nun aber genau denjenigen zugute, die lange gearbeitet haben, dabei aber unterdurchschnittliche Löhne bzw. Gehälter bezogen. Von diesen Voraussetzungen sind Frauen, die leider noch immer im gleichen Beruf weniger verdienen als ein Mann, und in den neuen Bundesländern leben, doppelt betroffen. Ihnen wird die Grundrente am häufigsten zuteil. Und zwar zu Recht!

Derzeit warnt die Deutsche Rentenversicherung vor Trickbetrug! Die Grundrente ist ein Zuschlag zur Rente, der automatisch berechnet und ausgezahlt wird. Sollten Sie einen „Fragebogen zur Grundrente“ postalisch erhalten, ist dieser eine Fälschung. Bitte geben Sie Ihre Daten nicht in diese falschen Hände!