Gesund im Bezirk

Was Gesundheitsämter dazu beitragen – und was sie benötigen

Gesundheitsämter sind in den vergangenen Jahren im Zuge der Covid-19-Pandemie wieder deutlich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Vielen war bis dahin eher wenig über die Aufgabe des Infektionsschutzes durch den öffentlichen Gesundheitsdienst bekannt. Die Zeit ist nun reif, den Gesundheitsämtern ein wenig mehr Beachtung zu schenken.

Die Gesundheitsämter leisten über den Infektionsschutz hinaus weit mehr! Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung sind dabei die zwei wichtigen Säulen. Im Gegensatz zur Versorgungslage mit niedergelassenen Ärzten, welche die Kassenärztliche Vereinigung verantwortet – haben die Berliner Bezirke bei diesen Säulen Handlungsmöglichkeiten und können bedarfsentsprechende Angebote planen, entwickeln, umsetzen und evaluieren. Es geht darum gesundes Aufwachsen ebenso zu ermöglichen, wie gesundes Älterwerden und Teilhabe im Falle von chronischer Erkrankung. Die Bandbreite der Angebote ist beachtlich: es geht um Suchtprävention, Aufklärung, Familienplanung, Hilfen durch Gutachten und Vermittlung von Unterstützungsangeboten, Anleitung zum richtigen Zähneputzen für die Kleinen, Beratung für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Bewegungsförderung und vieles mehr.

Dass Gesundheitsämter technisch und personell gestärkt werden müssen, ist ziemlich offenbar. Eine besondere Herausforderung ist dabei die harte Konkurrenz um medizinische Fachkräfte. Ebenso gilt es aber auch, bezirkliche Gesundheitsprävention aus den Logiken von unsicheren Projektfinanzierungen zu lösen und auf solide Füße zu stellen. Insgesamt bedarf es einer Berliner Debatte darüber, wie die Gesundheitsämter fit für die Zukunft werden können.